WWDC22

WWDC22

Am Montag, 6. Juni, fand der Apple Keynote Event zum Start der diesjährigen Worldwide Developers Conference (WWDC) statt. An diesem Event wird ein Ausblick auf die neuen Betriebssysteme gegeben, die im Herbst erscheinen. So haben die Entwickler von Apple-Apps genügend Zeit, ihre Apps anzupassen und die neuen Funktionen zu nutzen. Daneben werden oft auch neue Produkte vorgestellt – so auch dieses Jahr.

Hier eine Zusammenfassung der WWDC22:

iOS 16

Neuer Sperrbildschirm (Lockscreen)

  • Neuer Sperrbildschirm, bei dem die Schrift und Farbe von Datum und Uhrzeit angepasst werden kann.
  • Fotos können hinter oder vor der Uhrzeit positioniert werden und für die Hintergrundbilder gibt es mehrere Farbfilter.
  • Unter dem Datum hat es neu ein Feld, wo kleine Widgets platziert werden können. Wie zum Beispiel das nächste Meeting, der Wecker oder die Regenwahrscheinlichkeit.
  • Mitteilungen werden neu am unteren Bildschirmrand zusammengefasst und die Apps können diese Mitteilungen live updaten, anstatt mehrere Mitteilungen hintereinander zu senden.

Fokus

Die Fokus-Funktion, selber nutze ich sie noch nicht wirklich, lässt Nachrichten, Apps, Safari-Tabs, Anzeigen auf dem Homescreen und Mails in verschiedene Fokus-Gruppen einteilen. So kann Privates und Geschäftliches besser getrennt werden.

Nachrichten

Diese Neuerungen sind ein Highlight. Ich mag die Nachrichten App ja viel besser als WhatsApp und nutze sie selber regelmässig. Darum machen mich diese Funktionen besonders glücklich:

  • Das Senden von Nachrichten kann rückgängig gemacht werden.
  • Von Telegram kenne ich die Funktion, dass die Nachricht nach dem Absenden noch korrigiert werden kann. Diese Funktion gibt es ab Herbst auf in Nachrichten.
  • Damit Nachrichten nicht untergehen, gibt es neu die Möglichkeit, diese als ungelesen zu markieren.

AI (Artificial Intelligence)

Unter dem Thema künstliche Intelligenz habe ich folgende Neuerungen zusammengefasst:

  • Die Diktierfunktion wurde überarbeitet. Es gibt neu Emojis und automatische Zeichensetzung und die Tastatur bleibt beim Diktieren sichtbar. So kann einfach hin und her gewechselt werden.
  • Die Live-Text-Funktion, die wir von Fotos kennen, gibt es neu auch für Videos.
  • Ein Objekt auf einem Bild kann vom Hintergrund gelöst und als eine Art Sticker verwendet werden.

Wallet

Das elektronische Portemonnaie von Apple wird um ein paar (sehr amerikanische) Funktionen reicher:

  • Mit «Apple Pay Later» kann eine Zahlung über Apple in Raten (ohne Zinsen) abgezahlt werden.
  • Viele Hotels und auch Smart Homes lassen sich mit einem digitalen Schlüssel, dem «Apple Key», öffnen. Diese Apple Keys lassen sich übers Wallet mit anderen teilen.
  • Im Wallet soll es neu ein integriertes «Apple Pay Order Tracking» geben. Wird etwas über Apple-Pay bezahlt, soll der Kauf und die Lieferung im Wallet ersichtlich sein und ein zentraler Ort für alle Online-Shopping Aktivitäten werden.
  • Über das Wallte soll neu das Alter für Apps und Dienste verifiziert werden können.

Apple Maps

Im Mai bin ich auf der Kornhausbrücke einem Mann mit einem Rucksack, der aussah wie ein Roboter, mit der Beschriftung «Apple Maps» begegnet. Darum wunderte es mich gestern nicht, als Apple bekannt gab, dass unter anderem ab Herbst auch die Schweiz auf Apple Maps abgedeckt ist.

Familienfreigabe

Das Erstellen von Apple-ID für Kinder und das Einrichten von Geräten für Kinder soll einfacher und besser kontrollierbar werden. Die Bildschirmzeit kann neu einfach über die Nachrichten App verlängert und über die neue Checkliste sieht man einfach, ob Altersanpassungen gemacht werden müssen.

Die aufregendste Anpassung ist aber ganz klar die iCloud Shared Photo Library. Das ist eine separate Mediathek, die gemeinsam verwendet wird. Alle Familienmitglieder haben Zugriff darauf und können darin Bilder abspeichern. 

Datenschutz und Sicherheit

Die neue Funktion «Safety Check» hilft Opfern von häuslicher Gewalt, Zugriff auf Nachrichten, FaceTime, das Gerät und den Standort zu deaktivieren. Mit dieser Funktion werden alle Sicherheitseinstellungen und Freigaben zurückgesetzt. Eine Funktion, die essenziell ist und ich mir schon oft für meine Kunden gewünscht hätte.

Passwörter sollen durch sogenannte «Passkeys» ersetzt werden. So soll der Fingerprint oder die FaceID für Logins auf verschiedenen Plattformen verwendet werden können.

Home

Die Home App wurde überarbeitet. Aber da wir in der Schweiz, im Vergleich zu den USA, mehr in Mietwohnungen leben, ist dies für die meisten von uns weniger relevant. Über diese Apps lassen sich nämlich Smarthome-Geräte wie Sicherheitskameras, Türklingeln, Türen, Heizungen, Lichter, Musikanlagen, Staubsauger etc. zentral steuern.

Das Update auf iOS 16 ist für folgende Geräte verfügbar:

iPadOS

  • Warum das Wetter App erst heute aufs iPad kommt, verstehe ich nicht. Aber hey, es ist nun hier und ich freue mich darüber.
  • Die neuen Funktionen im Mail (siehe weiter unten) kommen auch aufs iPad und machen es so, zu einer guten Alternativen zu einem Mac.
  • Auch der Stage Manager (wird ebenfalls weiter unten erklärt) gibt es bald fürs iPad.
  • Gruppen in der Kontakt-App konnten bislang eher schlecht als recht auf dem iPad verwaltet werden, dies soll sich bald ändern.
  • Die Toolbar in Apps wie z.B. Pages kann der Benutzer neu selber anpassen.
  • Freeform, eine Funktion die das Zusammenarbeiten und die Produktivität im Team vereinfachen soll, wird später dieses Jahr vorgestellt. An der Konferenz gab es einfach mal einen ersten kurzen Einblick.

watchOS 9

Bei der Apple-Watch gibt es ein paar wirklich nützliche Funktionen in der Fitness-Apps. Sonst sind es eher kleinere Anpassungen wie neue Watch-Faces, ein verbesserter Sleep-Tracker und die Möglichkeit Erinnerungen für Medikamente zu erstellen.

Auf die neuen Fitness-Funktionen möchte ich aber noch etwas detaillierter eingehen.

  • Es gibt neue Messwerte für Läufer. Stride Length, Ground Contact Time, Vertical Oscillation und Running Power in Watt.
  • Das Multisport-Feature für Triathleten erkennt automatisch, ob man gerade schwimmt, Rad fährt oder rennt.
  • Wird eine Route beim Rennen mehrmals gemacht, so werden die Werte der einzelnen Läufe miteinander verglichen.
  • Beim Trainieren kann neu angezeigt werden, in welcher Herzfrequenzzone gerade trainiert wird und es kann ein Alarm gesetzt werden, falls eine gewisse Frequenz überschritten wird.

macOS Ventura

Nach Monterey kommt nun Ventura, benannt nach einer Stadt nördlich von Los Angeles. Hier ein paar Highlights zum neuen Betriebssystem für den Mac:

  • Der StageManager erleichtert das Arbeiten mit verschiedenen offenen Fenster. Er holt das aktuelle Fenster in den Vordergrund und gruppiert die anderen Fenster auf der linken Seite als Miniaturen.
  • Die Spotlightsuche, ich könnte nicht ohne sie, wurde weiter überarbeitet. Fotos, Nachrichten und Notizen können nun direkt in der Spotlightsuche angezeigt werden.
  • Für die Mail App gibt es ganz aufregende neue Funktionen, die ich fast nicht erwarten kann:
    • Senden von Mails rückgängig machen.
    • Mails geplant versenden.
    • Follow-ups und Reminders für Mails erstellen
    • Verbesserte Suche
  • In Safari können Tab-Gruppen neu mit anderen geteilt werden.
  • Und auch diese neue Funktion kann ich kaum erwarten. Das iPhone kann neu ohne zusätzliche Apps als Kamera für Facetime, Teams- und Zoom-Calls verwendet werden. Dazu gibt es eine Funktion „Desk View“, mit der eine Kamera von oben simuliert wird.
Stage Manager in Aktion

macOS Ventura läuft nur noch auf den neueren Macs. Alle, die älter als 2017 sind, können nicht auf das neue Betriebssystem aktualisiert werden.

Neue Geräte

Zwei neue Geräte wurden gestern vorgestellt. Ein neues MacBook Air und ein MacBook Pro. Beide mit dem neuen M2-Chip. Das MacBook Air erhält ein komplett neues Design und ist noch dünner und leichter als das aktuelle. Wieso sie den MagSafe-Adapter zurückgebracht haben, verstehe ich jedoch überhaupt nicht und finde ich sehr mühsam.

So, das war’s. Die neuen Geräte sollen bereits in diesem Monat erscheinen und die Betriebssysteme folgen dann wie immer im Herbst.

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Mein Name ist Nora Rusterholz und ich wohne in Zürich. Seit ich mich erinnern kann, begeistern mich neue Technologien. Meinen ersten Mac besass ich bereits mit sechs Jahren. Ich bin mit dem Internet und Apple Produkten aufgewachsen und sehe mich als waschechte ‚digital native’. Nach mehreren Jahren in der Online-Kommunikation auf Agentur- und Unternehmensseite sowie einer Weiterbildung zur Web-Entwicklerin, habe ich mich mit Noerdli selbständig gemacht und bin heute meine eigene Chefin.

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